6. Oktober 2024

Nürnberg Falcons verlieren in letzter Sekunde gegen Tübingen 

Nürnberg – Die Nürnberg Falcons haben ihr heutiges Heimspiel gegen die Tigers Tübingen am 3. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga knapp und unglücklich mit 77:79 (45:36) verloren. Nach einem furiosen Start samt Pausenführung, gingen den gastgebenden Mittelfranken in Halbzeit 2 nach und nach die Kräfte aus. So kippte die Partie und Favorit Tübingen gewann durch einen Korb in letzter Sekunde – gleichbedeutend mit der dritten Saisonniederlage der Falcons. 

 

Durch den kurzfristigen Ausfall von Leo Saffer wurde die Verletzten-Liste der Falken noch länger und so musste Coach Virgil Matthews einmal mehr umstellen. Nürnberg begann deshalb mit Gabe Kalscheur, Kapitän Tim Köpple, Christian Feneberg, Julius Wolf und Damian Forrest. Der Auftakt gehörte dennoch den Gastgebern die vom Tip-off an an die stabile Leistung in Crailsheim anknüpften. Die Falcons verteidigten gut, spielten schnell nach vorne und verteilten die Offensiv-Last früh auf mehrere Schultern. Nach drei Minuten lagen sie 8:4 vorne, blieben aber weiter hungrig und konnten durch Julius Wolf wenig später auf 11:4 erhöhen. Den Nürnberger Fans gefiel das, der Gästebank und den mitgereisten Schlachtenbummlern und Fans des BBL-Absteiers nicht. Auszeit Tübingen. Coach Reinboth richtete deutliche Worte an sein Team und zeichnete ein Play auf, welches a) den Nürnberger Run stoppte und b) für den 11:6-Anschluss sorgte. Das Spiel nahm nun mehr und mehr an Fahrt auf. Die Falcons blieben jedoch vorne und spielten begeisternden Team-Basketball, der ihnen nach sechs Spielminuten die erste zweistellige Führung bescherte (21:11). Tübingen hielt aber dank individueller Klasse den Anschluss und kam zum Ende des ersten Viertels auf zwei Punkte heran (23:21). 

 

Tübinger egalisieren Pausenführung der starken Falken 

 

Tim Köpple traf zum Start des 2. Viertes zwei schnelle Dreier (29:23) und ging somit einmal mehr voran. Zwar waren die Mittelfranken auch nach 16 Spielminuten noch perfekt aus dem 2 Punkte-Bereich und von der Freiwurflinie, sie leisteten sich aber zu viele Turnover, womit sich Tübingen im Spiel halten konnte (36:30). So wurde es nichts mit einer zweistelligen Pausen-Führung, mit dem 45:36 nach zwanzig Spielminuten und der couragierten Leistung ihrer dezimierten Mannschaft konnten die 1850 Fans in der Kia Metropol Arena aber gut leben. Für den Start des dritten Viertels galt das derweil nicht. Nürnberg kam fahrig und unkonzentriert aus der Kabine, Tübingen hingegen fokussiert und treffsicher. Das Resultat: Offenes Spiel bei 45:44, dazu schwindende Kräfte der Falken. Nur Routinier Julius Wolf glänzte in dieser Phase, sonst kam aber zu wenig von den Gastebern. Nach 25 Spielminuten stand ein 51:48 auf der Anzeigetafel und gefühlt begann nun die erste Crunchtime des Abends. Hier setzte Tübingen die ersten Wirkungstreffer. Nach einem Fastbreak verkürzten die Tiger erst auf 51:50 und gingen durch ein Dreipunktespiel von Kenneth Cooper mit drei Punkten in Führung (51:54). Nürnberg war nun gefordert, musste auf Small Ball umstellen und trotz Foul-Trouble weiter aggressiv verteidigen. Das taten die Mannen von Virgil Matthews und erkämpften sich zwei Minuten vor Ende des dritten Viertels wieder eine 58:57-Führung – gefolgt von einer Tübinger Auszeit. Beim Stand von 60:61 ging es dann ins Schlussviertel. 

 

Spannend bis zum Schluss – besseres Ende für Tiger 

 

Dort nahm die Partie noch einmal an Emotionen zu und an Fahrt auf. Christian Feneberg brachte die Halle mit seinem sehenswerten Not-Dreier zum 63:63 zum Explodieren und auch Damian Forrest wusste mit viel Herz und Einsatz an beiden Enden des Feldes zu gefallen. So blieb es bis fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit spannend und ein Spiel auf Augenhöhe. Nun würden es einmal mehr Kleinigkeiten sein, die über Sieg oder Niederlage entscheiden sollten. Nach einem Nürnberger Ballverlust brachte Alleinunterhalter Cooper für Tübingen den Ball und ging ins 1vs.1 gegen Julius Wolf. Dieser bekam keine Hilfe gegen den pfeilschnellen Guard und der US-Amerikaner traf per Step-Back zum 66:71. Die Falken warfen in den verbleibenden drei Spielminuten noch einmal alles was sie hatten nach vorne, jedoch dabei den Ball zu oft weg und zu selten in den Ring der Tigers. Doch da war einmal mehr Julius Wolf, dessen Dreier 25 Sekunden vor Schluss zum 76:75 im Tübinger Korb einschlug und alle Nürnberger Fans aus den Sitzen riss! Wieder konterte Kenneth Cooper, der nach einer Reinboth-Auszeit beim Zug zum Korb gefoult wurde, beide Freiwürfe traf und den Favoriten 11 Sekunden vor Schluss wieder das Momentum bescherte (76:77). Die Falken hatten es nun selbst in der Hand und die Halle hinter sich. Sie ließen beim letzten Tübinger Angriff Marvin Heckel jedoch Coast-zu-Coast gehen, der zum 77:79 einnetzte. Nürnbergs Verzweiflungswurf verfehlte sein Ziel. Sieg für Tübingen.

 

Zweimal on the road gefordert 

 

So verloren die Nürnberg Falcons auch ihr drittes Saisonspiel und konnten sich und die Fans nicht für die gezeigte Moral und 40 Spielminuten Kampf belohnen. Coach Virgil Matthews zog nach dem Spiel folgendes Fazit: „Wir haben gut gespielt, insbesondere in den ersten zwei Vierteln und in der Pause vor allem über unsere Turnover gesprochen. Diese konnten wir in der zweiten Halbzeit leider nicht abstellen. Am Ende waren es wieder die kleinen Dinge, die den Unterscheid gemacht haben. Wir müssen weiter hart an uns arbeiten, damit sich bald Erfolge einstellen.“ Der #NUEbasketball MVP Fan-Award presented by Sparkasse Nürnberg ging an diesem Abend an Julius Wolf, der mit 19 Punkten Topscorer der Mittelfranken war. Ihr nächstes Spiel bestreiten die Nürnberg Falcons am 26. Oktober gegen Bremerhaven. Zuvor stehen zwei Auswärtsspiele in Kirchheim und Bochum auf dem Programm. 

 

(Foto by 30nullvier Photographie Gerhard Lehner)