18. Februar 2023

Nürnberg Falcons verpassen Überraschung beim Tabellenführer

Nürnberg/Vechta – Die Nürnberg Falcons haben ihr Gastspiel bei RASTA Vechta am Samstagabend mit 89:80 (43:43) verloren. Nach einer durchweg engagierten und couragierten Leistung schwanden im Schlussviertel bei den Spielern von Derrick Taylor die Kräfte, was der Topfavorit ausnutzte und die Partie in der Crunch-Time zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Weiter geht es in der BARMER 2. Basketball Bundesliga in 2 Wochen mit einem Doppelspieltag. 

 

Mit Thomas Wilder meldete sich Nürnbergs Denker und Lenker nach überstandener Verletzung zurück. Er begann gemeinsam mit Justinas Ramanauskas, Sebastian Schröder, Moritz Krimmer und Rocky Kreuser. Nürnberg verschlief jedoch den Start beziehungsweise Vechta drückte vom Tip-off an mächtig auf’s Tempo und führte im Handumdrehen mit 8:0. Derrick Taylor bat somit früh zur Auszeit um den Fokus seiner Spieler neu auszurichten. Das gelang. Basti Schröder sorgte danach per Dreier für die ersten Nürnberger Punkte (8:3), bevor bei den Mittelfranken Rückkehrer Wilder offensiv übernahm. Auch Justinas Ramanauskas war erfolgreich (13:8) und Nürnberg spätestens nach Rocky Kreusers Korb zum 15:10 im Spiel. Die Falken machten ihre Sache gut, leisteten sich keinen einzigen Turnover und konnten die Kreise der Gastgeber immer wieder stören. Nach zehn Spielminuten war Nürnberg auf einen Zähler dran und damit in unmittelbarer Schlagdistanz zum Tabellenführer (21:20). 

 

Alles auf Null nach 20 Minuten

 

Viertel 2 begann mit der 1. Nürnberger Führung des Abend durch ein erfolgreiches Dreipunktespiel von Tim Köpple (21:23). Basti Schröder und Rocky Kreuser legten nach und ehe man sich versah, waren die Falken mit 25:30 in Führung. Vechta antwortete im Stile einer Spitzenmannschaft, doch die Spieler von Derrick Taylor blieben cool und konnten ihrerseits nach 15 Spielminuten wieder auf sieben Punkte (30:37) erhöhen. RASTA-Coach Ty Harrelson nahm nun eine bitter nötige Auszeit. Es dauerte jedoch eine Weile bis diese fruchtete, was aber vor allem an mangelnder Intensität in der Falcons-Defense lag. So kam Vechta zu mehreren leichten Körben und drei Minuten später wieder auf einen Zähler heran (40:41). Es folgte eine Timeout der Falcons, die gleich im Anschluss durch Thomas Wilder wieder punkteten. So ging es beim Stand von 43:43 in die Halbzeit.

 

Falken halten Vechta in Schach

 

Wie würde der Tabellenführer reagieren? Und würden die Falcons die hohe Schlagzahl in der Fremde beibehalten können? Unmittelbar nach dem Seitenwechsel sah es so aus. Sebastian Schröder eröffnete die zweite Halbzeit mit einem sehenswerten Dreier (43:46) und sorgte gleich einmal wieder für Ruhe auf den Rängen. Diese wich aber wenige Minuten später großem Jubel, als Tajuan Agee per Fade-away „Alarmstufe Orange“ wieder in Führung brachte (49:48). Keine Spur von Panik jedoch bei den Gästen aus Mittelfranken. Angeführt von Thomas Wilder spielten die Falcons weiter ihr Spiel und unterbanden jeden Run, den Vechta zu starten versuchte. Nach dem 57:57-Ausgleich durch Rocky Kreuser konnte der Tabellenführer dennoch einen Minilauf hinlegen und sich eine 5 Punkte-Führung erarbeiten (62:57). Erst Tim Köpple stoppte diesen und markierte von der Freiwurflinie dann den 62:59-Zwischenstand nach 30 Spielminuten. So war alles bereit für ein spannendes Schlussviertel.

 

Riese RASTA wacht spät auf

 

Auch hier ging es eng zu. Nach dem vierten Falken-Turnover überhaupt an diesem Abend konnte Vechta jedoch auf 67:63 erhöhen und damit den ersten Wirkungstreffer landen. Umso wichtiger war nach der sich anschließenden Nürnberger Auszeit Jonathan Maiers Folgekorb zum 67:65. Das galt selbstredend auch für Thomas Wilders Dreier zum 67:68. Dieser schien jedoch der Weckruf für die Hausherren zu sein. Vechta erzielte acht Punkte in Folge und setzte sich so mit 75:68 ab. Basti Schröder war mit der Antwort zu Stelle (75:71). In der Folgezeit kam von Nürnberg dann aber zu wenig während die Hausherren ihre höchste Führung an diesem Abend erzielen konnten (82:72). Auszeit Derrick Taylor. RASTA war nun aber hell wach und befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf der Siegerstraße. Diese würde der Liga-Primus trotz aller Nürnberger Bemühungen auch nicht mehr verlassen. Am Ende gewann der Tabellenführer der ProA mit 89:80. „Glückwunsch an Vechta zum Sieg. Ihre Tiefe hat heute den Unterschied gemacht. Sie kommen immer wieder und es ist schwer, das über 40 Minuten an beiden Enden des Feldes zu matchen. Wir haben gut begonnen, den Korb attackiert, unsere Pick-and-Roll Defense war heute aber einfach nicht gut genug für die Qualität, die Vechta aufzubieten hat“, zollte der Falcons-Coach der Siegermannschaft und ihrem Trainer Harrelson Respekt. Nach der FIBA-Pause steht in der ProA ein Doppelspieltag an. Am 3. März empfangen die Nürnberg Falcons Medipolis SC Jena bevor sie am 5. März in Kirchheim ran müssen. 

 

(Foto by Christian Becker)