Nürnberg – Derzeit wird über Basketball wegen der in Köln und Berlin stattfindenden Europameisterschaft der Herren viel in der Presse berichtet. Zu Recht: Der Sport ist einfach faszinierend und die deutsche Nationalmannschaft präsentiert sich bisher auch in Top-Form. Nun gibt es auch richtig gute Nachrichten für die Sportstadt Nürnberg. Simon Feneberg von TORNADOS FRANKEN, dem Zusammenschluss von acht Basketballvereinen in der Region und Nachwuchsprogramm der Nürnberg Falcons, ist U-17-Europameister im 3×3-Basketball.
Das Meisterschaftsturnier fand vom 2.-4. September in Athen statt. Die Veranstalter hatten mit dem Hafen von Piräus einen Platz am Meer gewählt. So ging zwar immer eine kühle Brise, die Distanzschützen mussten aber den Wind bei ihren Würfen stets mit einplanen. Das deutsche Nationalteam mit Fabian Giessmann (Hannover), Tebbe Möller (Hannover), Sebastian Schwachhofer (Ludwigsburg) und Simon Feneberg aus Nürnberg von TORNADOS FRANKEN traf in der Vorrunde auf die Teams aus Israel und Polen. Beide Spiele verliefen zunächst etwas holprig aus deutscher Sicht. Letztlich gewann man aber deutlich mit 21:13 gegen Israel und 21:11 gegen Polen.
Sieg nach zehn Spielminuten gegen die Türkei
Wesentlich spannender ging es dann in der KO-Runde zu. Gegner im Viertelfinale war das Team aus der Türkei mit einem sehr ungewöhnlichen Spielstil. Entsprechend lange dauerte es auch, bis sich Deutschland absetzen und letztlich mit 16:11 gewinnen konnte. Hier endete ein Spiel der deutschen Mannschaft erstmals seit Längerem wieder an der beim 3×3-Basketball üblichen Zeitgrenze von 10 Minuten und nicht an der alternativ geltenden Spielstandsgrenze von 21 Punkten – ein Punktestand, den das offensivstarke Team normalerweise erreicht.
Feneberg nervenstark an der Linie
Im Halbfinale ging es gegen die starken Franzosen. Nach einem mühsamen Start fing sich das deutsche Team um Topscorer Fabian Giessmann und mit Simon Feneberg war es schließlich der wurfstärkste Spieler des Teams, der beim Stand von 19:16 zwei Freiwürfe zugesprochen bekam und diese eiskalt zum Endstand von 21:16 verwandelte. Finale! Damit war die Medaille sicher und der Jubel entsprechend groß. Schon zwei Stunden später traf man dann im Spiel um den Europameister-Titel auf das Team aus Lettland. Ein konzentrierter Start und ein fahriges Spiel der Gegner führten zu einem Zwischenstand von 9:2 für das deutsche Team. Doch im 3×3-Basketball ist ein solcher Spielstand keine Garantie. Zwei verwandelte 2-Punkte-Würfe der Letten und ein paar ungeschickte Fouls bei Team Deutschland führten zu einem Abschmelzen des Vorsprungs und schließlich beim Stand von 18:19 sogar zu einer Führung der Gegner aus dem Baltikum. Wieder gab es zwei Freiwürfe für Simon Feneberg, wieder wurden beide verwandelt – 20:19.
Hochspannung in der Schlussphase
Es folgte ein erfolgreicher Korbleger von Lettland zum 20:20. Und dann…ein Ballverlust, eine gute Abwehraktion von Deutschland gefolgt von einem Missverständnis in der deutschen Abwehr und einem völlig freien 2-Punkte-Wurf für Lettland. Dem Fan der Deutschen stockte der Atem. Der Wurf der Letten -sofern er denn gefallen wäre- hätte das Ende des Spiels und damit der deutschen Goldmedaillenhoffnungen bedeutet. Er ging aber nicht in den Korb. Deutschland holte den Rebound und Fabian Giessmann sorgte per Dunking für den viel umjubelten Sieg des deutschen Teams (21:20). Europameister! Was für ein Erfolg. Herzliche Glückwünsche an Simon, das ganze Team und ihren Coach Bundestrainer Robert Birkenhagen.
(Fotos by FIBA)